30.03. - 28.04. wieder einmal Südfrankreich ......

Nicht schon wieder an die oberitalienischen Seen. Ich hatte eine Reise nach Südfrankreich ausgearbeitet, bei der wir die Orte, die wetterbedingt auf den vorherigen Reisen ausgefallen waren, besuchen wollten. Erster Anlaufpunkt sollte Roussillon mit seinen Ockerfelsen sein. Danach wollten wir an die Côte bleue, Arles, Aigues Mortes .... aber es kam wieder einmal anders.

Los ging es am 30.03. . Ich hatte mir die Karte vom Camping Car Park zuschicken lassen und deshalb wurden auf der Anreise drei (vier) dieser Plätze angefahren. Anstatt des Camps am Tunisee sind wir den Stellplatz auf der Rheininsel bei Vogelgrun (Nähe Breisach) kurz hinter der französischen Grenze angefahren. Der Stellplatz hat alles was man braucht und bietet sich ideal als Übernachtungsplatz auf - oder von - der Reise in den Süden an.

Am nächsten Tag ging es bei noch gutem Wetter weiter Richtung Aix-les-Bains. Auch hier haben wir den Stellplatz Camping Car Park Aix-les-Bains angefahren. Dieser ehemalige Camp Municipal liegt zentral und nur rund 100m von der Uferpromenade entfernt. Leider begann es in der Nacht zu regnen.

Und das setzte sich am nächsten Tag fort. Eigentlich sollte ja am nächsten Tag die Gegend um Roussillon angefahren werden und schon wieder befürchteten wir das Schlimmste. Aber ab Sisteron kam die Sonne wieder heraus. Der erste Stellplatz den wir anfuhren war der in Apt. Dieser liegt an einem kleinen See umgeben von Freizeitanlagen und war für uns nicht empfehlenswert, weshalb wir auf den Stellplatz in Goult weiterfuhren. Dieser liegt recht ruhig abseits der Straße an einem Fahrradweg, ideal um von hier aus zu ausgedehnten Fahrradtouren zu starten.

Nur ein paar Meter vom Stellplatz befindet sich der Dolmen de L'Ubac. Der Dolmen wurde zufällig 1995 nach einem Hochwasser entdeckt und danach ausgegraben. Er soll aus der Zeit von 3300 bis 2900 v.Chr. stammen. In ihm wurden die Überreste von rund 50 Personen unterschiedlichem Alters und beiderlei Geschlechts gefunden. 

In cirka 7 km Entfernung befindet sich die Brücke Pont Julien, eine römische Steinbogenbrücke aus dem 3. Jahrhundert v.Chr. . Sie überspannt das Flüsschen Calavon und war Teil der Via Domitian, die Narbonne mit Turin verband. Bis ins Jahr 2005 wurde sie als Teil der D108 genutzt und dann durch eine neue Brücke in ca. 100 m Entfernung ersetzt. Durch die lange über 2200-jährige Nutzung ist sie eine der am besten erhaltenen Römerbrücken Frankreichs und lohnt einen Besuch.

Nun wollen wir doch endlich Roussillon besuchen. Obwohl wir e-bikes haben entschließen wir uns den Besuch in unsere Weiterfahrt an die Côte bleue zu integrieren. Der Stellplatz Roussillon befindet sich auf einem Parkplatz ca. 300 m vor der Stadt. Das Übernachten ist hier ebenfalls möglich, es gibt aber weder Ver- und Entsorgung noch Strom. Auch ist dringend davor abzuraten (verboten !) mit dem Wohnmobil in den Ort zu fahren !!

Der kleine Ort Roussillon (heute ca. 1200 Einwohner) ist bekannt für seine ockerfarbige Erde. Hier wurde bereits zu Römerzeiten Ocker abgebaut. Insgesamt finden sich rund 30 verschiedene Farbsorten  in den Steinbrüchen. Auf Lehrpfaden kann man diese Steinbrüche erkunden, der kurze Rundgang ist in rund einer Stunde zu absolvieren, der Zweite - längere - in 2 bis 3 Stunden. Glücklicherweise ist das Wetter gut und der Ockerstaub trocken, die Schuhe erhalten trotzdem eine rötliche Einfärbung. Ich möchte aber nicht wissen wie die Besucher bei Regen aussehen, falls der Lehrpfad dann überhaupt geöffnet ist.

Wir machen uns auf an die Côte bleue, einen circa 25 km langer Küstenabschnitt westlich von Marseille bis zur Mündung des Étang de Berre ins Mittelmeer. Es ist eine recht schroffe Küstenlandschaft mit kleineren Sandbuchten. 

Als Ziel hatten wir uns in La Couronne den Camping Pascalounet ausgesucht. La Couronne befindet sich zwischen Carro und Sausset-les-Pins. Hinter dem Camp gibt es auch einen Stellplatz von Camping Car Park, der uns weder preislich noch lagetechnisch (direkt an der Straße) gefiel. Da auf dem Camp Pascalounet die ACSI-Karte akzeptiert wird, war es gar keine Frage, wo wir unsere "Zelte" aufschlugen.

Es ist warm und ich hole mir den ersten Sonnenbrand der Saison. Der Campingplatz hat gute Sanitäreinrichtungen, einen kleinen Tierpark, Kinderspielplatz und macht insgesamt einen gepflegten Eindruck. Leider ist das Restaurant noch nicht geöffnet  und bis auf die morgendlichen Croissants und das Baguette gibt es nichts.

Nur ca. 100m vom Platz entfernt befindet sich der Plage de Saint-Croix und die Chapelle Saint-Croix. Direkt hinter dem Camp zur Küste hin ist unverbaute Natur und man kann toll mit dem Hund spazieren gehen. Wir entschließen uns hier länger zu bleiben. Ansich eine gute Idee, aber lebensmitteltechnisch ist man hier doch etwas am AdW !! In Couronne (ca. 2,5 km) gibt es einen  SPAR Markt, wobei sich das Wort "SPAR" auf des Angebot bezieht, die Preise dazu sind reziprok. Das veranlasste uns dazu in Sausset-les-Pins (ca. 7 km LIDL) einzukaufen. Ein großes Lob an unsere e-bikes, denn in dieser Gegend geht es schon heftig bergauf und bergab. Mit dem Roller wäre das sicher noch besser gewesen ! 

Panorama Plage des Saint-Croix

Was fiel uns auf: Gerade zwischen Couronne und Sausset-les-Pins muss es heftige Waldbrände gegeben haben. Die Gegend erinnert aktuell etwas an eine Mondlandschaft. Als wir 2009 uns den Stellplatz in Carro (siehe unten) angeschaut und verworfen hatten, sind wir noch durch schier endlose Pinienwälder gefahren. Schade, denn die Gegend hat somit viel von ihrem Charme eingebüßt.

Natürlich sind wir mit den Rädern auch noch einmal nach Carro gefahren. Und ich bleibe dabei. Der Ort so là là, der Stellplatz zum abgewöhnen ! In der prallen Sonne standen die Fahrzeuge dicht an dicht. Einziger Vorteil war das Meer direkt davor, was aber nur für die "umkämpfte" erste Reihe galt. Weiterer Nachteil - auch in der ersten Reihe - waren die unzähligen Tanker, die teilweise auf Reede lagen um ihre Ladung in Port-le-Buc (bei Martigues) zu löschen.

Margrit hat genug von den sehr beschränkten Einkaufsmöglichkeiten und will - die die unsere Homepage öfters besuchen ahnen es - wieder in die "Zivilisation", auf den Camp du Domaine in Le Lavandou. Also wird wieder einmal die geplante Reise ab hier geändert.

Und warum sollen wir nicht auch einmal Glück haben. Wir bekommen einen tollen Platz in der zweiten Reihe (M3) mit Blick aufs Meer, da es sich um einen zugewachsenen Eckplatz handelt , zudem noch absolut katzentauglich. 

Chillen ist angesagt. Das Wetter spielt mit. Wir fahren mit den Rädern auf den gut ausgebauten Fahrradwegen Richtung Cavalaire, dann nach La Londe, gehen nachmittags mit dem Hund ausgiebig spazieren und gönnen uns an der Tennisbar einen Café au lait und einen Rosé pamplemousse, besuchen natürlich den Markt in Le Lavandou und den Ort Bormes-les-Mimosas. Leider vergeht die Zeit wie im Fluge.

Panorama Strand Camp du Domaine

Eigentlich sollte die Rückfahrt in vier Etappen erfolgen. Aber es ist so toll hier. Also wird beschlossen noch zwei Tage zu verlängern und dann in Etappen von jeweils rund 600 km die Heimfahrt zu absolvieren.

Die erste Etappe führt uns zum Stellplatz in Murten (CH) Oberhalb des öffentlichen Strandbads kann man in der Zeit von 19:00h bis 8:00h gratis stehen. Ansonsten kostet tagsüber jede Stunde einen Schweizer Franken, also pro Tag maximal 11,00 SFR. Ein idealer Platz um einen Zwischenstopp einzulegen. Am nächsten Tag ging es nach der Zahlung von einen SFR (Margrit hat mal wieder die "Kurve nicht bekommen") weiter Richtung Heimat. 

Fazit: 

Wettertechnisch alles richtig gemacht. Teile der "to do-Liste" Südfrankreich "abgearbeitet". Wieder mal die Planung über den Haufen geworfen ..... aber so muss das wohl sein als WoMo-Fahrer.

Und im nächsten Jahr haben wir für den gleichen Zeitraum die Option auf den Platz M3 ..... sollen wir wirklich ? Die Entscheidung wird wohl Margrit treffen.

Ach ja ... Etappen von je 600 km werde ich definitiv nicht mehr machen !!!