Süd-Dalmatien vom 14.09. - 04 10.

In diesem Jahr wollten wir es endlich schaffen einmal ganz in den Süden Kroatiens vorzustoßen. Die Anfahrt ... wie immer über Rosenheim ... erste Übernachtung am Tauernhaus, Gailbergsattel, Plöckenpass, Rijeka, Senj und dann ins Landesinnere zu den Plitvicer Seen. Als Stellplatz hatten wir uns den Platz in Jezera ausgesucht. Dieser kleine private Stellplatz liegt ca. 5 km vom Eingang zu den Plitvicer Seen entfernt. 

Die Fahrt dorthin führte uns durch die Krajina, ein Gebiet welches im Kroatienkrieg (1991-1995) stark umkämpft war. Die Spuren sind bis heute unübersehbar. Zerschossene Häuser und Häuser die verfallen. Gleich daneben wurden teilweise neue Objekte gebaut. Die Serben die in diesen Gebieten wohnten, haben ihre Heimat verlassen, die Eigentumsverhältnisse sind weiter ungeklärt. Mir ist es unverständlich, wie Nachbarn, die über Jahrzehnte friedlich nebeneinander wohnten, plötzlich übereinander herfallen konnten. 


Der Stellplatzbesitzer ist sehr freundlich und hat einen unentgeltlichen Shuttle-Service eingerichtet. Mit seinem Uralt-Audi (tkm 380) fährt er uns incl. der Hunde zum Eingang der Plitvicer Seen, hinterlässt seine Handnummer mit der Bitte ihn anzurufen, wenn wir wieder abgeholt werden wollen.

Plitvicer Seen

Na ja, wir haben uns doch in der Größe des Geländes getäuscht und deshalb "nur" die untere Hälfte angeschaut. Aber nicht schlimm, so haben wir einen Grund noch einmal hierher zu fahren.

Am nächsten Morgen sind wir dann Richtung Dubrovnik aufgebrochen. Bei Split überrascht uns ein Wolkenbruch, was dazu führte, dass wir unsere Fahrt unterbrechen mussten und uns an den Fahrbahnrand gestellt haben. Das Fahrzeug hat die "Wäsche" gut überstanden, allerdings spielt danach die Temperaturanzeige vom Kühlwasser verrückt, was sich dann aber im Laufe des Urlaubs wieder "selbst reparieren" sollte.

Wir fuhren entlang der Küstenstraße durch das Neretva-Delta, ein kurzes Stück durch Bosnien-Herzegowina und erreichten am späten Abend den Camp Kate in Mlini. Dieser Minicamp liegt wunderschön über dem Städtchen Mlini mit Blick auf Meer.

Das Städtchen Mlini (Mühle) erreicht man über Treppen, was einen einfachen Gang in die Stadt, aber einen etwas beschwerlichen Rückweg bedeutet.

Mlini

Von Mlini aus kann man wunderbar mit dem Taxiboot nach Dubrovnik fahren. Die Karten können an der Rezeption gekauft werden, Hunde werden ebenfalls auf dem Boot transportiert. Wir haben uns aber entschlossen die Hunde im WoMo zu lassen, da unsere Nachbarn so nett waren die Hunde, falls Probleme auftreten sollten, zu sich zu nehmen. Also sind wir völlig entspannt aufgebrochen. Vorbei an meiner "Zweit-Jacht" haben wir Dubrovnik angesteuert.

Die ECLIPSE, ehemaliger Eigner Herr Abramowitsch, mit U-Boot und Raketenabwehr .... wer's braucht ...
Die ECLIPSE, ehemaliger Eigner Herr Abramowitsch, mit U-Boot und Raketenabwehr .... wer's braucht ...

Sich Dubrovnik, der "Perle der Adria" und UNESCO Weltkulturerbe, von der Seeseite zu nähern ist wunderschön und beeindruckend. Leider wurde auch diese Stadt während des Kroatienkrieges stark in Mitleidenschaft gezogen. Zwischenzeitlich sind die Schäden aber fast alle beseitigt und man erkennt das Ausmaß der Zerstörung nur noch an den andersfarbigen neu eingedeckten Dächern. 

Wir schlenderten durch die Altstadt und waren genauso beeindruckt wie vor 35 Jahren. Diesmal haben wir aber endlich das Franziskanerkloster besucht und hier insbesondere die älteste Apotheke Europas. Sehr schön war auch der im Franziskanerkloster befindliche Kreuzgang. Die Altstadt quoll heute über von Touristen. Den Grund sollten wir am nächsten Tag bei unserer Abreise erfahren. Vor der Stadt ankerten zwei Kreuzfahrer, einmal die AIDA und zum zweiten die MSC Fantasia, ein wirklich imposantes Schiff. Weiter besichtigten wir noch das Dominikanerkloster und den Rektorenpalast, bevor wir uns nach vier Stunden wieder auf den Rückweg machten. 

Nach zwei Übernachtungen haben wir dann Mlini verlassen und sind Richtung Norden auf die Halbinsel Peljesac gefahren. Hier haben wir den Camp Nevio bei Orebic angesteuert. Der Camp liegt an einem Steilhang ca. 500 m vor Orebic, verfügt über ein Schwimmbad und ein hübsches Restaurant. Der Einkaufsladen liegt direkt gegenüber der Einfahrt zum Camp. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Insel Korcula.

Wir ergattern einen schönen schattigen Platz oberhalb des Schwimmbads mit einem tollen Blick aufs Meer. Der Eingang ist nur ein paar Meter entfernt, was für die Spaziergänge mit unseren Hunden vorteilhaft war.

Auf Peljesac gibt es frei lebende Schakale. Das Geheule ist nachts zu hören und es scheint, als seien sie recht nah am Platz. Unsere Hunde reagierten auf das Geheule und wurden unruhig. 

Da der Campingplatz nur 500 m von Orebic entfernt liegt haben wir mit unseren Hunden mehrmals Spaziergänge in die Stadt gemacht. Ich habe mir einen neuen Sonnenhut gekauft und alle, auch die Hunde, haben noch ein Eis gegessen.

Wir treten wieder die Rückreise an und haben vor nach Zaostrog auf den Camp Viter zu fahren. Kurz vor Ston, nur ca 30 km von Orebic entfernt, schaue ich nach Westen uns sehe eine wunderschöne Sandbucht mit einen Campingplatz. Sofort wird die Entscheidung getroffen hier ein, maximal zwei Tage zu bleiben und so biegen wir ab zum Camping Prapratno. Der Camp liegt in einer wunderschönen Bucht mit Sandstrand, alten Olivenbäumen, hat einen kleinen Einkaufsladen und ein nettes Restaurant. Einziger Nachteil ist, da der Camp in einer Schlucht liegt, dass die Sonne so gegen 17:00h bereits hinter den Bergen verschwindet und der Platz danach im Schatten liegt. 

Es wurden dann doch die drei Nächte bevor wir über Ston

auf den Camp Viter in Zaostrog gefahren sind. Dieser liegt am Rande des Ortes, direkt neben der Kirche und dem Kloster und ist nur durch eine kleine Nebenstraße vom Meer getrennt. Ein kleines Manko ist die nur eingeschränkte Möglichkeit mit den Hunden spazieren gehen zu können. Dafür entschädigt die Ortsnähe und die kleinen Restaurants direkt am Meer für diesen kleinen Nachteil.

Natürlich wollen wir auch diesmal wieder den Abschluss bei Holger auf dem Campingplatz Nordsee verbringen. Es ist hier wirklich wie auf dem Camp du Domaine in Südfrankreich, irgendwie sind wieder dieselben Gäste auf dem Platz. Wir fahren diesmal mit dem Fahrrad zum See und besichtigen den Naturpark Vransko Jezero. 

Die restliche Zeit vergeht mal wieder sehr schnell, das allabendliche Essen auf dem Platz ist immer noch genauso gut wie im letzten Jahr und führte wieder zu einer "geringfügigen" Gewichtszunahme. Wir verabschieden uns mit dem Vorsatz auch im nächsten Jahr vorbei zu schauen. 

Entlang der Karner Bucht mit den vorgelagerten Inseln, dessen östliche Seiten wie Mondlandschaften aussehen, steuern wir unseren Zwischenstopp (Tauernhaus) an, bevor wir tags darauf die letzte Etappe in Angriff nehmen.


Fazit der Reise:

Süddalmatien ist wunderschön und eine Reise wert. Insbesondere Dubrovnik und die Halbinsel Peljesac habe es uns angetan. Hierher werden wir sicher noch einmal zurückkehren. Lohnenswerte Ziele dürften dann auch die Insel Hvar und Brac sein. 

Einfach mal an einem Ort zu bleiben (Prapratno), der auffällig schön ist, die Reise zu unterbrechen und kurzfristig umzugestalten, gerade das macht wohl den Reiz des WoMo-Urlaubs aus.