02.04.-24.04. Feriolo - Kressbronn - Titisee

Donau und Wien fällt ins Wasser ..... schade, aber das Wetter für die nächsten anderthalb Wochen war kalt, regnerisch (teilweise Schneeschauer) und mit Nachfrost angesagt.

Also wieder einmal dem Frühling entgegen an den Lago Maggiore. Nach der obligatorischen  Essensaufnahme und Zwischenübernachtung auf dem Campingplatz Tunisee sind wir am 03.04. in Feriolo auf dem Camping Conca d'Oro angekommen. Hier waren wir schon einmal vor 6 Jahren und wir hatten Glück einen der fünf letzten freien Plätze über Ostern zu ergattern......und wie sollte es anders sein, kaum hatten wir das Südportal des Gotthardtunnels erreicht, schien die Sonne. Und so sollte es bis zum 19.04. auch bleiben.

Der Campingplatz liegt südlich unweit der Mündung des Flusses Toce in den Lago Maggiore. Irgendwie hatte wir aber bei unseren Spaziergängen immer das Gefühl, dass auch Wasser rückwärts in den Fluß fließt. Wir haben uns nicht getäuscht (siehe Link oben !). Jetzt zwei Wochen vor Ostern war der Platz noch sehr leer, und so hatten wir trotz des Platzes in der letzten Reihe (noch) freie Sicht auf den See. Lesen und relaxen war angesagt, jeder suchte sich einen gemütliches Plätzchen, wobei Paula sich mehrere vereinnahmte. Die Siesta auf "Papa's Bauch", aber auch im Wohnmobil oder im Hundeanhänger. Leo hingegen bevorzugte die Ablage unter dem Tisch, welche er als Hängematte umfunktionierte, oder einen der Stühle.

 

Unsere neuste Errungenschaft für die Küche war unser Omina Backofen. Wurde er früher von mir milde belächelt, möchte ich ihn heute nicht mehr missen. Es gelangen die tollsten schmackhaften Aufläufe (ganz ohne Rezept, frei nach "Schnauze"). Also werde ich mir auf jeden Fall noch das Omina Kochbuch zulegen ! 

Feriolo

Der kleine Ort Feriolo liegt nur ca. 500 m vom Platz entfernt und ist fußläufig gut zu erreichen. Der kleine Fischerort war ein wichtiges Handelszentrum, Verarbeitungsort und Verladezentrum des bekannten Marmors und Granits. Die kleine Kirche des heiligen Karl war anfangs das Oratorium der Familie Borromeo und wurde dann im Jahre 1831 zur Pfarrkirche. An der Fassade ist das Hochwasserzeichen vom 1868 zu sehen. In dieser einen Nacht stiegt das Wasser des Lago Maggiore um ganze 7 m über den Normalwasserstand an. Die kleine Maultierstatue am Bootsanleger erinnert an die Tiere, ohne die der Transport der Steine nur schwerlich möglich gewesen wäre.

Baveno

Was tun ? Märkte besuchen war angesagt. An der Rezeption des Platzes hatten wir eine entsprechende Liste erhalten. Mit den Fahrrädern ging es in den Hauptort Baveno. Hierzu muß man sagen, daß Fahrradwege hier Mangelware sind. Die Straßen sehr eng und es gilt das Gesetz des Stärken. Wer also Fahrrad fahren möchte ist hier nicht so gut aufgehoben. Nun zum Markt von Baveno. Wahrscheinlich waren wir von Cannobio zu verwöhnt. Grob gerechnet standen hier an der Seepromenade ca. 15 Stände mit dem Ergebnis, daß wir nicht einen Euro ausgegeben haben. Auch nicht schlecht.

Wir haben dann einen kleinen Spaziergang in der sehenswerten Altstadt unternommen und sind  zu unseren Tieren auf den Camp zurück geradelt.

Mergozzo

Kurz hinter dem Lago Maggiore befindet sich der Mergozzo See mit dem gleichnamigen kleinen Ort. Erstmals durfte Paula in ihrem Fahrradanhänger mitfahren. In Mergozzo lockte einmal mehr ein Wochenmarkt. Die Fahrt dorthin ging teilweise über Fahrradwege. Unsere Räder haben wir im Ort am Seeufer geparkt und sind dann zu Fuß zu diesen sehenswerten kleinen Ort zum Wochenmarkt gelaufen.....und Überraschung, der war noch kleiner als der in Baveno. Also wieder Geld gespart. Dann setzt man sich doch lieber in ein Café am See und trinkt einen Espresso bzw. Cappuccino.

Wir hatten ständig trockenes und warmes Wetter, teilweise bis 26°. Meine Nase schälte sich zweimal und ich mußte mir die Vorwürfe meiner "Ex-Verlobten" gefallen lassen, da ich nur selten Sonnencreme benutzte. Bei diesem Wetter kam es wie es kommen mußte .... Waldbrand !! Fünf Tage waren die Löschflugzeuge im Einsatz um Brände zu löschen.

Stresa

Wochenmarkt war angesagt....und diesmal sogar in einer Größe und mit Angeboten, die dazu führten, daß Margrit sich endlich das langersehnte Textilteil zulegen konnte. Ob dies allerdings unbedingt nötig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.

Nun zu dem Ort Stresa . Schon zur Römerzeit an einer wichtigen Straße gelegen, wurde der Ort durch mehrere Konferenzen bekannt. Die wohl wichtigste fand 1958 statt und begründete den Zusammenschluss mehrerer Staaten zur Regelung des Agrarmarktes (EWG). 

Mondäne Hotelbauten zeugen von einem beliebten Urlaubsort für die Oberschicht im letzten Jahrhundert. Von hier aus kann man mit dem Boot auf die Borromäischen Inseln übersetzen, wovon die Isola Bella wohl die bekannteste ist. Leider sind dort Hunde nicht erlaubt und so mußten wir dieses Ausflugsziel von unserer Liste streichen.

Verbania - Botanischer Garten der Villa Taranto

Endlich darf auch Paula etwas besuchen. Im botanischen Garten der Villa Taranto sind Hunde erlaubt. Es war unser letzter Tag am Lago Maggiore, da für den nächsten Tag nach nunmehr 17 sonnigen Tagen schlechtes Wetter angesagt war.

Der botanische Garten der Villa Taranto liegt größtenteils auf der Landzunge Punta della Castagnola. Angelegt wurde der Garten in den 30er Jahren durch den schottischen Ritter Captain Neil MacEacharn, welcher nach seinem Tod im Jahre 1964 im Mausoleum des Gartens beigesetzt wurde. Auf dem 16 Hektar großen Parkgelände sind mehr als 20000 Pflanzen zu bewundern. Der Besuch ist wirklich lohnenswert. 

Wie angekündigt verschlechterte sich das Wetter in der Nacht und so haben wir uns auf die Rückfahrt begeben. Diesmal sind wir über den San Bernadino gefahren und es war schon eigenartig. Im dicken Nebel sind wir in das Südportal des Tunnels eingefahren und am Nordportal empfing uns strahlend blauer Himmel. Über Chur, Bregenz und Lindau haben wir unseren nächsten Camp angefahren, den Campingplatz Iriswiese in Kressbronn.

Der Platz hat sich leider zum Negativen entwickelt. Viele Dauercamper, nur wenige Stellplätze für reisende Camper, welche hauptsächlich im hinteren Teil des Platzes lagen. Von da sehr weit zu den (sehr ordentlichen !) Toilettenanlagen. Das "Restaurant" war essentechnisch mehr oder weniger eine etwas "größere Frittenbude" und nicht zu empfehlen. Das alles für 43,00 € am Tag, dazu ein Fest in ca. 300 m Entfernung, welches uns in der ersten Nacht bis 00:30h mit Blasmusik und in der zweiten Nacht bis 02:30h mit "techno-music" beschallte. Obwohl kein Liebhaber von Blasmusik, hätte ich diese auch in der zweiten Nacht bevorzugt !! 

In jeder Hinsicht ist somit der Stellplatz in Tunau (ca. 1 km entfernt) zu bevorzugen. Dieser liegt direkt am Bodensee-Radweg, hat einen guten Gasthof und einen schönen Biergarten.

Neben dem Campingplatz Iriswiese war früher das Gelände der im Jahre 1919 gegründeten Bodan-Werft. Hier wurden bis zu ihrer Auflösung 2011 Fähren und Passagierdampfer gefertigt. Nach der Auflösung wurden Wohnhäuser errichtet, andere Teile der ehemaligen Werft stehen unter Denkmalschutz und können besichtigt werden. 

Nach einer weiteren, diesmal ruhigen Nacht, sind wir nach Hause gestartet. Eigentlich wollten wir uns das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen ansehen, fanden jedoch keine Parkmöglichkeit . Die zweite geplante Besichtigung, die Pfahlbauten in Unterruhldingen, war parktechnisch ohne Probleme möglich.

Der Besuch dieses archäologischen Museums ist jedem anzuraten. Das Museum wurde 1922 eröffnet und umfaßt mittlerweile 23 Pfahlbauten.

Eigentlich wollten wir noch nach Freiburg an den Tunisee fahren, haben uns aber dann doch dazu entschlossen am Titisee zu übernachten. Der Campingplatz Bankenhof hat uns positiv überrascht, sowohl die sanitären Einrichtung, als auch das Restaurant suchen ihresgleichen. Vor dem Camp gibt es 8 Stellplätze (ohne Strom), wobei sämtliche Einrichtungen des Platzes mitbenutzt werden können. Wir haben uns - gezwungenermaßen - für einen Stellplatz auf dem Campingplatzgelände entschieden und das Restaurant getestet ..... kleine Karte, aber die Speisen wirklich lecker. Hier werden wir sicher noch einmal einen Wanderurlaub verbringen. 

Fazit:

  •  Wettertechnisch alles richtig gemacht !
  • Fahrradtouren am Lago Maggiore nur bedingt machbar. Allerdings haben die zuständigen    Behörden dies erkannt und bauen verstärkt Radwege, wo aber kein Gelände dafür vorhanden ist, ist dies auch nicht möglich.
  • Nie wieder Iriswiese .... dann den Stellplatz in Tunau besuchen (obwohl der auch ordentliche Preise hat).
  • Schwarzwald wir kommen sicher noch einmal zum Wandern.