.... und wieder einmal nicht nach Frankreich. Uns fehlten wieder Schuhe, was einen Besuch bei GABOR unausweichlich machte. Somit blieb wieder wie letztes Jahr "nur"

KROATIEN vom 08.09.- 30.09.2012

Allerdings hatten wir vor uns diesmal weiter treiben zu lassen. Mal sehen, der Urlaub gestaltet sich in der Regel mit dem Wohnmobil meist anders als geplant.

Am 08.09.sind wir allerdings diesmal planmäßig in Rosenheim gelandet, womit einem ausgiebigen Besuch bei GABOR nichts im Wege stand.

Die Hunde haben im Wohnmobil gewartet, wir haben insgesamt 5 Paar Schuhe gekauft (was einen zusätzlichen Rabatt von 20 % gab), meine Frau war glücklich und ich konnte somit von harmonischen Urlaubstagen ausgehen........ wenn doch alles im Leben immer so einfach wäre !!!

 

Nach dem Einkauf sind wir dann noch weiter über die alte Felbertauernstraße gefahren und haben am südlichen Ende des Tunnels den Stellplatz angesteuert (ca. 1 km hinter der Tunnelausfahrt rechts ab und dann ca. 2 km weiter bis ans Ende der Straße). Direkt hier ist ein einfaches Hotel in dem man aber gut essen kann. Sogar morgens kann ab acht Uhr dort gefrühstückt werden

und so haben wir uns nach der langen Fahrt einfach verwöhnen lassen.

 

Am nächsten Tag wollten wir den von mir augewählten MINICAMP Ujca ansteuern. Dieser liegt 4 km hinter Senj, direkt unterhalb der Küstenstraße. Die Einfahrt habe ich auch entdeckt. Wir sind also von der Küstenstraße nach links abgebogen um dann auf einer kleiner Straße nach einer 180 Grad Kurve in einem extremen Gefällstück direkt vor der Unterführung (Küstenstraße) zum Stehen zu kommen (maximale Breite 250 cm ... passt, max. Höhe 290 cm .... passt nicht). Warum auf dem Bild des Camps in der ersten Reihe ein Alkoven-WoMo zu sehen ist, kann ich mir nicht erklären. Also sind wir rückwärts wieder bis an die Kehre gefahren, wobei die Kupplung schon etwas gerochen hat !

Den zweiten MINICAMP den ich mir ausgesucht hatte war der Camping Igor, wo wir auch einen wunderschönen Platz in der ersten Reihe ergattert haben.

An Minicampingplätze sollte man nicht zu hohe Erwartungen haben. In der Regel kleine private Plätze mit ausreichend Sanitäreinrichtung, jedoch in der Regel keine Einkaufsmöglichkeiten. Aber dafür hatten wir ja unsere Fahrräder dabei.

Hier sind wir dann 3 Tage geblieben, haben uns mit unserem österreichischen Nachbarn über den unverdienten Sieg unserer Nationalmannschaft im Qualifikationsspiel zur WM geärgert und  dann den Platz wegen einer Sturmwarnung für die Kvarner Bucht, aber vor allem wegen neuer Nachbarn (Landsleute !) verlassen. Leider haben diese Personen wieder einmal wunderbar das Klischee des Campers "bedient". 

Also flüchten wir, verabschieden uns noch von der Campingplatzbesitzerin mit dem Versprechen wieder einmal vorbei zu kommen und machen uns auf zu den Krka-Wasserfällen. In Skradin lassen wir unser WoMo mit Hunden auf einem schattigen, bewachten Parkplatz zurück 

und fahren mit dem Boot zu den Wasserfällen. Hier wurden die bekannten Winnetou-Filme gedreht. Nun Pierre Brice war nicht da, dafür aber jede Menge  Touristen. Ich möchte nicht wissen, wie es hier in der Hauptsaison zugeht.

Nach Erreichen der Anlegestelle und einem kurzen Fußmarsch erreicht man die wohl bekannteste Stelle, die Bademöglichkeit direkt bei den Wasserfällen. Wir haben unsere Badesachen aber nicht dabei und begeben uns deshalb bergauf zu den einzelnen Terrassen.

Hier beginnt für mich der schönste Teil. Auf Holzstegen läuft man über das glasklare Wasser und hat plötzlich Lust auf Fisch !! Aber natürlich ist es verboten hier Fische zu fangen. Eigentlich brauchte man nur die Hand ins Wasser zu halten...

Wir verlassen Skradin und fahren Richtung Sibenik. Hier nehmen wir erst einmal wieder Proviant auf um dann den von mir ausgesuchten Minicamp Jasenovo südlich von Sibenik anzusteuern. Dieser Platz ist einfach einmalig, klein aber fein.

Mit ca. 50 Stellplätzen in einem Pinienwald gelegen, einer gemütlichen Strandbar und super freundlichem Besitzer. Allerdings keine Einkaufsmöglichkeit am Platz. Dafür kommt jeden Morgen der Bäcker mit dem Verkaufswagen und die Geschäfte lassen sich gut mit dem Fahrrad erreichen. Ein super Restaurant befindet sich nur ca. 200 m vom Platz entfernt. Um dies zu erreichen geht man einfach an dem schönen Strand entlang.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht befindet sich auf der Halbinsel die sogenannte "türkische Mauer", diese trennt die Halbinsel vom Festland und wurde - wie der Name sagt - gegen die Türken errichtet. Wir sind mit dem Fahrrad dorthin gefahren und haben die Anlage besichtigt.

Irgendwie hat sich mir aber der Sinn des Ganzen nicht erschlossen. Was nützt hier eine Mauer. Entweder sitze ich auf der Halbinsel und habe nur Wasser um mich, oder mein Gegner sitzt auf der Halbinsel, dann muss er Schiffe haben und warum sollte er dann dort bleiben. Aber die Mauer ist nun mal da.

Wir verbringen sechs wunderschöne Tage auf diesem Platz, gehen am Strand mit den Hunden spazieren, genießen an der Strandbar einen Espresso oder ein Bier (je nach Tageszeit) und beschließen auch diesen Platz nicht das letzte Mal besucht zu haben.

Wir starten wieder Richtung Norden. Erste Amtshandlung ist natürlich wieder in Sibenik Proviant zu bunkern. Danach begeben wir uns auf einen Parkplatz am Hafen und besichtigen die Altstadt.

Wir besuchen die Kathedrale des heiligen Jakob welche zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Mit dem Bau wurde 1431 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 104 Jahre später im Jahre 1535. Bis zur Einweihung dauerte es weitere 20 Jahre.

Ich muss zugeben, dass ich mir nach dem Studium des Reiseführers eigentlich mehr versprochen hatte. Vor allem war ich wegen der  geringen Ausmaße etwas enttäuscht. Vielleicht sind wir aber auch nur übersättigt. Beeindruckt war ich jedoch vom Baptisterium mit seinen kunstvollen Steinmetzarbeiten.

Seit Jahren habe ich immer die Inserate des Camping Nordsee in Pakostane angeschaut. Ich habe mich natürlich gefragt wie man auf die Idee kommt hier einem Campingplatz den Namen "Nordsee" zu geben. Was lag also näher als den Besitzer Holger persönlich kennen zu lernen. 

Nun, der Campingplatz war gegenüber dem Minicamp Jasenovo nicht so gepflegt, auch der Strand konnte nicht mithalten. Aber die Nähe zum Städtchen Pakostane und die Möglichkeit der Spaziergänge an der Küste haben wieder entsprechende Pluspunkte ergeben.

Und es gab einen weiteren absoluten Pluspunkt .... das Restaurant. Jeden Morgen ging Holger über den Platz, fragte, ob alles in Ordnung sei und ob man abends im Restaurant essen wolle. Er hat stets neben dem Essen à la carte auch noch ein spezielles Essen angeboten, z.B. Spanferkel oder auch mal Fisch, mixed grill etc..Dieses mußte aber vorbestellt werden und Holger hat dann die Zutaten frisch eingekauft. Das Essen war stets sehr gut, wobei wir einmal den Fehler machten außerhalb zu essen. Am nächsten Abend saßen wir wieder reumütig im Restaurant des Camps.

Auf diesem Camp herrschen Verhältsnisse wie auf dem Camp du Domaine. Die Gäste kommen ständig wieder. So auch unsere österreichischen Nachbarn. Naja die haben auch ca. 600 km weniger Anfahrtsstrecke. Allerdings schießen jetzt  hier Campinplätze wie Pilze aus dem Boden, so ist damit zu rechnen, dass die Küste ihren Reiz verlieren wird. Holger hat den Grundstücksbesitzern wohl gezeigt wie man Geld verdienen kann.

Wir sind dann insgesamt 9 Nächte geblieben. Die Zeit verging wie im Fluge und wir haben noch nie in einem Urlaub so selten selbst gekocht. Das hatte  seinen Charme, aber auch seine Folgen. Am Ende des Urlaubs hatte ich 4 Kilo zugelegt !

Die Rückfahrt erfolgte dann auf dem gleichen Weg, wobei wir diesmal auf dem Parkplatz des FREISTAATS übernachtet haben und uns am Morgen erst einmal neue Wohnmobile angeschauten. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus .... ich werde unser Wohnmobil weiter hegen und pflegen.

 

Fazit der Reise:

Kroatien ist ein wirklich schönes Reiseland um es mit dem Wohnmobil zu erkunden. Die Infrastruktur läßt jedoch manchmal stark zu wünschen übrig. Private Minicamps sind in der Regel gemütlicher. Größtes Manko ist die nur selten vorhandene Entsorgungsmöglichkeit für Grauwasser auf den Campingplätzen. Der Tipp über dem Gulli zu entsorgen wurde nur einmal notgedrungen von uns genutzt. Ich kann nicht dauernd 100 l Abwasser spazieren fahren !