Jungfernfahrt mit dem neuen Wohnmobil an den Lago Maggiore

Eigentlich hatten wir ja zuerst vorgehabt unseren Sohn in Oberhausen zu besuchen und dann weiter an die Nordsee zu fahren. Deshalb habe ich rund eine Woche vor Reisebeginn ständig die Wettervorhersage studiert, und  die verhieß nichts Gutes.

 

Also haben wir kurzentschlossen wieder den Lago Maggiore als Reiseziel ausgesucht.

Los ging es am 19.03. mit der entsprechenden Verspätung, die einem längeren Aufenthalt in unserem Stammlokal am Freitagabend geschuldet war. Insofern haben wir wieder einmal den Lago erst mit Einbruch der Dunkelheit erreicht.

Die Entscheidung die Ostseite abzufahren scheiterte am Veto meiner "Ex-Verlobten", da sie lieber wieder nach Cannobio wollte. Natürlich ganz ohne Hintergedanken (Sonntag ist Markttag !)

Margrit suchte eine Strickjacke, gab's aber nicht. Letztes Jahr waren Softshell-Jacken der Renner, dieses Jahr bestand der Markt eigentlich nur aus Steppjacken und -westen. Da wir entsprechende Utensilien schon unser Eigentum nannten, war der Marktbesuch immens preiswert.

Übernachtet haben wir wieder auf dem Camping del Sole zum Preis von € 17,00 (ACSI-Card). Es gibt zwar auch einen Stellplatz in Cannobio, preislich gesehen ist der aber mit € 16,00 total überteuert und bietet dafür .... nichts !

Nach drei Nächten ging es weiter. Zuerst haben wir uns einen Campingplatz am Mergozza-See angesehen. Dieser lag zwar ganz nett, wir wären aber die einzigen Besucher gewesen. Also ging es zurück an den Lago Maggiore und diesmal auf den Campingplatz Conca d'Oro. Ein sehr gepflegter Platz der ebenfalls die ACSI-Card akzeptiert, nur leider nicht in der ersten Reihe. Da wir aber noch die Möglichkeit hatten dort einen Platz zu bekommen, haben wir gerne den regulären Preis gezahlt und sind in die erste Reihe gezogen. Der Platz liegt direkt neben den im letzten Jahr von uns besuchten Camping Orchidee, hat aber den Vorteil zurückversetzt von der Hauptstraße, und damit ruhiger zu liegen.

Der Ort Feriolo ist von hier aus auch gut fußläufig zu erreichen. Die Einkaufsmöglichkeiten dort sind aber eher beschränkt, allerdings gibt es auf dem Camp einen kleinen Einkaufsladen und ein sehr gutes Restaurant. Für größere Einkäufe eignet sich der Supermarkt Conad, der in ca. 4 km über einen Radweg erreichbar ist. Wer es spannender mag kann aber auch gerne mit dem Fahrrad die Hauptverkehrsstraße nach Verbania fahren (ca. 7 km), dort gibt es einen Lidl.

Um zumindest noch "etwas Kultur" zu tanken sind wir an den Orta-See gefahren. Auf einem Hügel am Ort Orta San Guilio befindet sich der Sacro Monte d'Orta. Im Unterschied zu den anderen Sacri Monti ist derjenige von Orta vollständig einem einzigen Heiligen geweiht, und die 20 Kapellen, aus denen er besteht, stellen Episoden aus dem Leben und der Wunder des hl. Franz von Assisi dar. Er wurde zu drei unterschiedlichen Zeiten zwischen 1590 und 1788 errichtet. Der Besuch ist wirklich lohnenswert.

Am Ostersonntag haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Ohne Hektik haben wir noch einmal in Freiburg einen Zwischenstopp auf dem Wohnmobilstellplatz eingelegt und uns Abends ein schönes Essen gegönnt. 

Ach ja, wie hat eigentlich unser Kater seinen ersten längeren WoMo-Tripp überstanden ?

Alles gut, bis auf die Tatsache, daß er manchmal meint sich an den Wänden auskrallen zu müssen, oder morgens um fünf Uhr gerne spielerisch beschäftigt werden möchte. Ansonsten aber alles prima.

Hier ein paar Impressionen:

Fazit Jungfernfahrt neues Wohnmobil:

Nachteile gegenüber unserem alten Knaus ist die Länge (kein parken mehr auf Autoparkplätzen möglich) und der fehlende Platz im Fahrzeuginneren. Hier hatte unser altes Wohnmobil doch erheblich mehr Stauraum, allerdings fehlte ihm auch die Garage.

Überholverbot (umgehe ich aber, da es das Fahrzeug auch als 3,5t gibt), Geschwindig-keitsbegrenzung 80/100 km/h (Argument s.o., aber ich fahre sowieso annähernd diese Geschwindigkeiten), ab 6. Jahr jedes Jahr zum TÜV und andere, höhere Mautkosten (go-box etc.). 

Aber: Endlich kein schlechtes Gewissen überladen zu sein !

 

Und so kommen wir nun zu den Vorteilen des neuen Fahrzeugs.

Der 250er Ducato ist gegenüber dem 244er besser vom Motorraum her gedämmt, womit die Fahrgeräusche erheblich geringer sind. Die 130 PS und den Tempomat möchte ich nicht mehr missen.

Aufbau: Der Aufbau hat wohl eine erheblich bessere Isolierung, da der Innenraum innerhalb kürzester Zeit geheizt ist. Sitze und Matratzen sind besser, waren aber im Knaus auch schon gut.  Die sehr gute Verarbeitung läßt nichts zu wünschen übrig. Die Klappergeräusche während der Fahrt an der Fahrerhausverdunkelung konnte relativ einfach abgestellt werden. Ansonsten keinerlei Klapper- oder Knarzgeräusche.

Meine Ex-Verlobte meint von den Fahrgeräuschen und dem Federungskomfort ähnlich einem Reisebus. Naja, ganz so weit würde ich nicht gehen. Aber es ist ein sehr entspanntes Fahren.

 

Für mich das schlagendste Argument ist allerdings das Folgende:

.... und das bei 4,25t.