04.06.-18.06.2011 

Rundreise durch Schleswig-Holstein... von Wikingern und untergegangenen Städten ....

In diesem Jahr hatten wir uns entschieden unseren "Nordurlaub" in Schleswig-Holstein zu verbringen. Zuerst wurde wie immer "Nahrung" aufgenommen. Die Fahrt ging dann weiter über Kassel, Hannover und Hamburg zu unserem ersten Etappenziel in Schleswig an der Schlei, und dort zu dem Wikingerdorf Haithabu. Zwar bestand hier die Möglichkeit auf dem Parkplatz vor dem Museum zu übernachten, wir entschieden uns aber, da wir für zwei Nächte bleiben wollten, für den Campingplatz direkt an der Schlei.

Am nächsten Tag stand dann die Besichtigung des Wikinger Museums und des Dorfes auf dem Programm. Haithabu war von ca. 800 bis 1100 eine bedeutende Handelsstadt der Wikinger. Im Museum kann man vor Ort gefundene Exponate bestaunen, die die hohen handwerklichen Fähigkeiten widerspiegeln. Besonders eindrucksvoll war die im Eingangsbereich des Museums optisch und akustisch animierte Darstellung der Entwicklung der Stadt. Im angeschlossenen Wikinger Dorf konnte man sich einen Eindruck vom Leben der Wikinger vor rund 1000 Jahren machen.

"Neuzeitliche Wikinger" gingen hier den handwerklichen Tätigkeiten mit den entsprechenden ursprünglichen Werkzeugen nach und standen für Fragen der Besucher gerne Rede und Antwort.


Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Schleswig. Hier haben wir zuerst das  Schloss Gottorf besichtigt. Interessant waren insbesondere die Ausstellungen  Tod und Jenseits sowie Menschen der Eisenzeit mit den ausgestellten Moorleichen. Auch die Außenanlagen, die Kaskade und der Barockgarten waren sehenswert.

Danach haben wir erst einmal wieder Proviant aufgenommen und uns für eine Übernachtung auf dem Stellplatz "Schlei-Park" entschieden. Von hier man einen wunderbaren Blick auf die Schlei und das Terrain war ideal für unsere Hunde. Zu meiner Überraschung gab es am nächsten Morgen zwei Brötchen gratis.

Das Städtchen Arnis ist die kleinste Stadt Deutschlands. Sie wurde von 62 Familien aus Kappeln gegründet, die sich weigerten dem Gutsherren den Huldigungseid der Leibeigenen zu schwören. Die Gründung der Stadt erfolgte im Jahre 1667 mit Billigung des Herzogs von Gottorf als freie Siedlung auf einer Insel . Durch die Veränderung der Uferlandschaft ist der Inselstatus mittlerweile verloren gegangen. Der Ort besteht eigentlich nur aus einer Straße, die links und rechts von kleinen schmucken Häusern gesäumt ist.

Die nächste Besichtigung galt der Stadt Kappel. Unser WoMo wurde abgestellt, die Hunde blieben im Fahrzeug und wir erkundeten den Ort.  Ein sehr schönes Städtchen, dessen Gassen zum bummeln einladen.

Am Hafen unterhielt ich mich noch mit einem - zugegebenermaßen - sehr wortkargem Fischer, bevor wir uns auf den Weg zum WoMo machten.

Einer unserer "Wachhunde" (Nele) hatte sich auf den Fahrersitz postiert. Da der Kopf wohl nicht mehr auf den Sitz passte, hatte sie den Kopf auf die Fahrertür gelegt und war natürlich eingeschlafen. Sie hat uns nicht einmal bemerkt ... ein wirklich toller Wachhund !!!

Unsere letzte Etappe an diesem Tag führte uns nach Maasholm auf den WoMo-Stellplatz. Ein Spaziergang am Wasser und in der Stadt rundete den Tag ab.

Eigentlich sollte es am nächsten Tag zum Camping Fördeblick gehen, aber der Stellplatz entsprach nicht unseren Vorstellungen. So haben wir uns entschlossen auf dem Camping Margarethenruh auf Nordstrand anzurufen und einen Platz zu reservieren. Auf der Fahrt dorthin haben wir uns  noch die Stadt von Polizeihund "Kalle" angeschaut. Flensburg ist eine wirklich schöne Stadt und wir wären auch länger geblieben, hätte es nicht zu regnen angefangen ... und so machten wir uns auf den Weg nach Nordstrand.

Bis wir auf Nordstrand ankamen war der Regen abgezogen und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Wir hatten uns auf Nordstrand den kleinen familiärem Camp "Margarethenruh" in Süderhafen ausgesucht. Ein sehr gepflegter Platz, der von der Familie Paulsen geführt wird, die sich rührend um ihre Gäste kümmern.


Nach der Ankunft sind wir erst einmal zu einem "Pharisäer" eingeladen worden. Ein wirklich schöner Nachmittag.

Wir hatten uns entschlossen bis nach Pfingsten zu bleiben und die Seele ein wenig baumeln zu lassen. Familie Paulsen hatte ein schönes Programm über Pfingsten ausgearbeitet. So haben wir an einer Fahrt durchs Watt auf die Hallig Südfall teilgenommen,

erfuhren hier einiges über das Leben auf einer Hallig, wurden gut bewirtet und durften auf der Rückfahrt noch einen "Heuler" mit auf's Festland nehmen, der dort den Mitarbeitern der Seehundstation Friedrichskoog übergeben wurde.

Unsere Fahrt führte uns in einem gewissen Abstand vorbei an der am 16.01.1362 bei der "1. Grote Mandränke" untergagengen Stadt Rungholt. Der Kutscher zeigte mir eine Gruppe von Personen, die dorthin zu Fuß durch das Watt gelaufen waren.

Der Nordstrander Andreas Busch, die Hallig Südfall und die dort in den 40er Jahren lebende Gräfin Diana von Reventlow-Criminil,sowie  ein abgeschossener britischer Flieger, ermöglichten die geographische und zeitliche Bestimmung des Untergangs der Stadt Rungholt. Wen dies interessiert, sei auf die höchst informative Sendung der ZDF Serie TerraX verwiesen. TerraX

Am Abend organisierte der Chef des Campingplatzes einen zünftigen Grillabend und wirklich alle kamen. Etwas Ähnliches habe ich bisher auf keinem Campingplatz erlebt. Nochmals vielen Dank .... und ... wir kommen bestimmt wieder !

Am Dienstag den 14.06. haben wir uns langsam auf die Rückreise begeben. Zuerst haben wir den bekannten Leuchtturm in Westerhever angesteuert. Über die Salzwiesen sind wir zum Leuchturm gewandert,

unterwegs sind uns die "Bewohner" begegnet. Leider kann der Turm nur nach vorheriger Absprache besichtigt werden, nur in kleinen Gruppen und an bestimmten Tagen. Es hätte mich zwar gereizt, da ich eigentlich jeden Turm besteigen möchte, aber so blieb uns nur übrig weiter nach St. Peter Ording zu fahren.

Margrit hatte hier in ihrer Jugendzeit (vor rund 45 Jahren)  im Jugendheim des Landkreises Giessen einmal ihre Sommerferien verbracht. Heute stellt sich St. Peter Ording allerdings als ein Ort dar, der viel von seinem ursprünglichen Charme verloren hat.

Den Strand darf man nur erwandern, wenn man vorher ein Ticket löst . "Eintrittspreis" drei Euro pro Person. Für mich wahrlich eine Unverschämtheit, da vorher ja bereits in den Stellplatzgebühren Kurtaxe enthalten war. So beließen wir es bei einem Rundgang durch den Ort und dem Entschluß am nächsten Tag nach Büsum weiter zu fahren.

Büsum, uns ja bekannt von dem letztjährigen Zwischenstopp auf unserer Reise nach Dänemark, hat uns wieder in seinen Bann gezogen. Der zentral gelegene Stellplatz tut das seine dazu beitragen.

Wir schlenderten durch Büsum, erleben den Ort  gegenüber dem letzten Jahr ungewöhnlich ruhig, gingen im gleichen Restaurant wie im letzten Jahr essen und  ließen unseren Urlaub so langsam ausklingen.

Es stand aber noch ein Punkt an, den es zu erledigen galt. Von Nordstrand aus hatte ich Karten für das Musical "König der Löwen" in Hamburg bestellt. Wir erreichten den Parkplatz vor dem Theater so gegen 14.00h. Laut Aushang dürfen Besucher mit WoMo hier übernachten, müssen aber bis spätestens 10.00h des Folgetages den Platz wieder verlassen haben.

Gegenüber wird die Elbphilharmonie gebaut, deren Kosten - bekannterweise- ja etwas aus dem Ruder gelaufen sind.

Als ich um 18.00h die Karten an der Kasse abholte, wurde mir die Übernachtungsmöglichkeit bestätigt, allerdings wurden für jede angefangenen 6 Stunden 5 Euro Parkgebühr fällig. Bei Eintrittspreisen von rund 110,-- Euro empfand ich das doch schon als eine kleine Unverschämtheit. Wir beschlossen daher nach der Vorstellung das Parkgelände zu verlassen und auf der ersten Raststätte zu nächtigen (es wurde dann aber die Zweite !")

Die Vorstellung war vom Bühnenbild und den Kostümen her einzigartig und auch das Geld wert. Ein wirklich schöner Ausklang einer zweiwöchigen Reise.

Fazit der Reise:

Schleswig-Holstein ist eine Reise wert.

Die landschaftlichen Gegensätze Schlei / Nordsee / Watt sind faszinierend.

Die Einwohner sind freundlich und aufgeschlossen, man fühlt sich wohl als Besucher.

Es gibt viel zu sehen und zu besichtigen.

 

Nächstes Jahr werden wir auf der "Nordlandtour" wieder die Grenze überschreiten. Dänemark oder Schweden könnten Ziele sein ... mal sehen !