Der Norden ruft mal wieder ...... Steinhude, Römö, Föhr und zum Abschluss das WoMo-Treffen in Wahlsburg-Lippoldsberg.

Meine letzten Urlaubstage, denn ab dem 01.09. werde ich nie wieder Urlaub bekommen. Deshalb konnten wir auch erst am Dienstag den 23.05. starten. Die erste Etappe ging an das Steinhuder Meer. Dort waren wir zwar schon einmal mit unserem "Klaus" gewesen, allerdings damals in Mardorf. Diesmal war das südöstliche Ufer in Steinhude unser Ziel. Der dortige sehr zu empfehlende Stellplatz war bei unserer Ankunft schon ordentlich belegt und sollte sich bis zum Abend vollständig füllen. Grund war das Himmelfahrtswochenende. Der Stellplatz  ist empfehlenswert und dem in Mardorf vorzuziehen. Aber das ist wohl eine Geschmacksache. Für uns war die Nähe zum Ort Steinhude ausschlaggebend.

Steinhude ist ein Ortsteil der Stadt Wunstorf und war einst ein kleines beschauliches Fischerdorf, hat sich aber heute zum dem Touristenort am Steinhuder Meer entwickelt. Der Ort begeistert durch seine kleinen Geschäfte, die vielen Fischrestaurants, seiner Promenade und dem Scheunenviertel, wo weitere Geschäfte angesiedelt sind und dessen Platz für Veranstaltungen genutzt wird. 

Wir entschließen uns eine Schifffahrt zu unternehmen. Ziel unserer Reise ist die Festung Wilhelmstein. Diese künstliche Insel mit der militärischen Festung wurde im 18.Jahrhundert errichtet und gehört bis heute dem Hause Schaumburg-Lippe. Deswegen beinhaltet die Fährgebühr auch einen Anteil, welcher als "Eintrittsgeld" direkt an das Haus Schaumburg-Lippe abgeführt wird.

Das Übersetzen erfolgt in sogenannten Auswanderer-Booten, einer offenen Segeljolle, die ausschließlich am Steinhuder Meer eingesetzt wird. Die Hinfahrt wurde mittels eines Flautenschiebers unter Motorkraft zurückgelegt, die Rückfahrt konnte dann im Vorwindkurs unter Segel gefahren werden.

Am 26.05. begeben wir uns auf unsere zweite Etappe. Unser Ziel ist die Insel Römö. Diese hatten wir vor Jahren schon einmal im Winter (2.Januarwoche) besucht. Damals bei wunderbarem aber extrem kaltem Wetter. Wir waren gespannt wie sich die Insel im Mai präsentieren würde. Nun, das Wetter war wieder gut, allerdings war es für die Jahreszeit doch recht kühl (in der Spitze nur bis 20 Grad). 

Auf Römö gibt es einen relativ neuen Stellplatz, der zwischenzeitlich zum zweiten Mal erweitert wurde. Wir ergattern einen Stellplatz auf Platz 2 direkt am Wasser.  Wie gesagt, das Himmelfahrtswochenende zeigte auch auf Römö Auswirkungen.

Die Insel Römö ist durch einem Damm mit dem Festland verbunden und besitzt riesige Sandstrände, welche mit dem Auto befahren werden können. Im Gegensatz zu der nur ca. 3 Kilometer entfernten Insel Sylt, wächst diese Insel durch den Sand der auf Sylt abgetragen wird. Die Insel ist ca. 130 qkm groß, hat aber nur 600 Einwohner. Viel zu sehen gibt es auch nicht. Die kleinste Schule hatten wir bereits damals besichtigt, diesmal haben wir uns den Kommandoersgârden mit seinem Museum angesehen, die St.-Clemens Kirche bei Kirkeby mit dem Kommandoersfriedhof, sowie den viel beschriebenen - aber nicht sehr beeindruckenden - Zaun aus Walfischknochen. Womit wir auch bei der ehemaligen Haupteinnahmequelle der Bewohner angelangt sind, dem Walfischfang. Dadurch haben es die Inselbewohner zu einem bescheidenen Reichtum gebracht.

Aber wo pulsiert das Leben auf der Insel ??

Eigentlich garnicht. Einerseits kann man in Havneby recht gut Fisch essen und auch etwas einkaufen (Supermarkt), andererseits gibt es in Lakolk vor dem Campingplatz mehrere Geschäfte für dies und das .... aber das war es dann auch ! Die Möglichkeit Geld auszugeben hielt sich also in Grenzen. Dafür gab es kilometerlange Strände und unberührte Abschnitte zum spazieren gehen. Für jemanden, der es ruhig angehen möchte also ideal.

Das war für meine Ex-Verlobte dann doch zuviel Ruhe. Also ging es auf zur 3. Etappe, die dann völlig anders ausfiel, als wir das geplant hatten. Nicht weiter nach Sankt Peter Ording, Bremerhaven, sondern kurz entschlossen für eine Woche auf die Insel Föhr. Nachdem wir telefonisch uns einen Stellplatz bei Familie Sörensen gesichert hatten, ging es ab zur Fährstation nach Dagebüll. 

Wir haben Zeit, und so gönnen wir uns erst einmal ein Fischbrötchen und studieren die Prospekte über die Insel Föhr. Pünktlich legt unsere Fähre ab und knapp 45 min später erreichen wir die Insel. Wir müssen auf die andere Seite nach Utersum und so machen wir uns über sehr bescheidene Straßen auf den Weg. Auf halber Strecke durchfahren wir den Ort Nieblum und sind total begeistert. 

Auf dem Stellplatz empfängt uns Frau Sörensen und sucht mit uns einen "katzengeeigneten" Stellplatz aus. Dieser Wohnmobilstellplatz ist wirklich erste Klasse. Besonders die Sanitäreinrichtungen sind hervorzuheben, aber auch die kurze Distanz bis zum Meer.

Am nächsten Tag unternehmen wir eine Spaziergang am Meer. Vom Strand von Utersum kann man die Nordspitze Amrums und die Südspitze Sylts sehen. Amrum kann bei Ebbe zu Fuß erreicht werden. Dieser Spaziergang sollte allerdings nur mit einem erfahrenen Führer unternommen werden. Sylt dagegen ist zu Fuß nicht erreichbar, dies wird durch den sogenannten "Hörnumgraben" mit seinen rund 30m Tiefe unterbunden. Wir bleiben auf Föhr, gehen etwas ins Watt und genießen den Blick auf die beiden anderen Inseln.

Es wird Zeit, dass unser Roller zum Einsatz kommt. Der erste Ausflug ging natürlich nach Nieblum. Dieser Ort hat uns nicht nur bei der Durchfahrt, sondern auch bei unserem Besuch begeistert.

Der nächste Tagesausflug ging nach Oevenum auf den Wochenmarkt und Alkersum in das Museum "Kunst der Westküste". Hier konnten insbesondere Werke des Malerehepaars Fritz und Hermine Oberbeck in Augenschein genommen werden. Ausgestellt werden hauptsächlich Strand- und Dünenlandschaften der Nordseeinseln. Das Ganze war so nicht mein Geschmack, entschädigt hat dafür eine Ausstellung von Werken dänischer Künstler über das Leben der Fischer in Skagen.

Im Teeladen von Oevenum habe ich für meinem Schwager "Jungbrunnentee" zu seinem Geburtstag gekauft. Auf meine Frage hin, ob der Tee auch das halte, was er auf der Packung verspreche, hat mir der Ladeninhaber bestätigt, dies sei in der Tat so. Vor dem Schlafen eine Tasse dieses Tees eingenommen würde dazu führen, daß man morgens frisch und erholt aufsteht. Typisch norddeutscher Humor !

Eine Insel voll nach dem Geschmack meiner Ex-Verlobten. Noch ein Markt, diesmal in Wyk, also nichts wie hin !

Dann noch ein Besuch der Stadt Wyk und danach zurück zu unseren Tieren.

Die Zeit auf Föhr verging viel zu schnell. Am 06.06. wartete um 08:25h unsere Fähre nach Dagebüll. Zuvor durften wir aber noch auf dem Stellplatz ein tolles Auto bewundern. Dieses Fahrzeug war für mich die Attraktion beim bundesweiten Unimog-Treffen. Leider gab es da nur ein ausgebautes Expeditionsfahrzeug. Aber trotzdem interessant. 

Nun ja, auf uns wartete ja auch noch ein "Treffen" .....

Ein Zwischenstopp noch in der Lüneburger Heide und dann kamen wir einen Tag vor dem offiziellen Treffen des WoMo-Verlags in

Wahlburg-Lippoldsberg

auf dem Stellplatz an.

Eigentlich hatten wir ja versprochen das gute Wetter mitzubringen. So ganz gelungen ist uns das nicht, aber es wurde dann doch von Tag zu Tag besser. 

Wir haben wieder viele schöne Stunden mit Gleichgesinnten verbracht und auch gleich für nächstes Jahr das nächsten Treffen vereinbart. Wer beim Anschauen der Bilder Lust bekommt beim nächsten Mal dabei zu sein, dem sei die Homepage des Verlags und die des Forums empfohlen. Einfach anmelden und ihr seid das nächste Mal dabei ! Man sieht sich .....

 


Fazit der Reise:

Der Norden hat uns mal wieder ausnehmend gut gefallen. Das Wetter war - eigentlich wie immer - sehr gut, allerdings hätte es im Schnitt etwas wärmer sein dürfen.

Die Insel Römö ist etwas für Ruhesuchende, Föhr schon etwas ausgeglichener in Bezug auf Ruhe und andererseits den Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Das Steinhuder Meer sicher einen weiteren Besuch wert.

Was uns überrascht hat ist die hohe Qualität der Stellplätze in Bezug auf die sanitären Einrichtungen. Diese müssen zwar in der Regel extra gezahlt werden, sind aber ihr Geld wert. Dies gilt auch für den Stellplatz in Wahlsburg-Lippoldsberg, wobei ich die Gebühr von € 2,00 für drei Minuten duschen allerdings schon recht happig fand.