Tour de Danmark 22.05.-05.06.2010

Über die Nordseeseite nach Skagen und über die Ostseeseite zurück.

Wer sagt denn, dass  im  Norden  das  Wetter schlecht ist. Bis auf zwei Tage an denen es bedeckt war, hatten wir gutes Wetter, wenn's auch teilweise nicht gerade warm war !

Zuerst sind wir für zwei Tage über Pfingsten nach Büsum gefahren. Hier hatten wir uns mit Freunden, die schon jahrelang dort ihren Urlaub verbringen, verabredet. Nach Besichtigung des "Blanken Hans" und Besuch mehrerer Lokalitäten ging es Pfingsmontag weiter Richtung Dänemark.

Über Tönder, Ribe und Esbjerg haben wir unseren ersten Übernachtungsplatz in Vejers Strand angesteuert. Hier direkt neben dem Camp (Quick stop) und hinter den Abschlußdünen haben wir eine ruhige Nacht erlebt. Der riesige Strand ist mit dem Wohnmobil befahrbar. Einige Wohnmobile standen auch direkt auf dem Strand. Da ein ordentlicher Wind blies haben die wohl in der Nacht auf Sand gekaut !

Wir verbringen eine ruhige Nacht und starten am anderen Morgen Richtung Ringköbing. Zuerst stellen wir fest, dass wir uns hier in einem Militärübungsgebiet befinden. Eskortiert von mehreren Panzern fahren wir über den Blabjerg Gipfel (eine immerhin 64 m hohe Sanddüne) entlang am Ringköbing Fjord, machen eine kleine Pause am Meer und in Hvide Sande und erreichen dann unser Ziel Ringköbing. 

Wir finden hier einen super gratis Stellplatz  am Jachthafen. Von hier aus ist es nur einen Katzensprung in die Altstadt. Hübsche kleine Fachwerkhäuser, ein Museum über eine Grönlandexpedition und die Kirche werden besichtigt, danach nehmen wir noch ein 

Abendessen zu uns, gehen mit den Hunden spazieren. 

Als wir dann am Stellplatz ankommen sind wir ganz alleine. Auch nicht schlecht. 

Margrit findet es unheimlich. Wir trinken noch ein zwei Gläschen Wein und legen uns dann in den Alkoven. Der Mond leuchtet durch 

das Alkovenfenster .... einfach traumhaft !! 

Am nächsten Tag liegen zwei Besichtigungen an und wir wollen danach weiter bis nach Lökken.

Zuerst besuchen wir das Freilichtmuseum Hjerl Hede. Hier sind Häuser aus verschiedenen Epochen aus ganz Dänemark aufgebaut, auch eine steinzeitliche Siedlung aus Bornholm. Ich entdecke die Gaststätte Kro und muss gleich an mein Stammlokal "Krönchen" zu Hause denken.

Weiter geht es zu den Mönsted Kalkgruben. In den Gruben wurde bis 1978 fast 1000 Jahre lang Kalk abgebaut. Es sind die größten Kalkgruben der Welt und durch diese Grube führt ein Labyrinth von Gängen über insgesamt 60 km. Die Temperatur liegt das ganze Jahr über bei 8 Grad. Heute überwintern hier rund 10000 Fledermäuse. Aber die Höhlen werden auch anderweitig genutzt, denn hier reift der ARLA Höhlenkäse.

In  Lökken finden  wir  einen  schönen  kleinen  Campingplatz und unternehmen erst  einmal   einen  Spaziergang  mit den Hunden am Strand, die das richtig auskosten.

Überall am Strand gibt es Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Diese hässlichen Teile sollten uns noch bis Skagen verfolgen. Die Dänen nehmen das aber mit einer gewissen Gelassenheit. Überall gibt es Bunkermuseen.

Der Platz gefällt uns und unseren Hunden so gut, dass wir einen Tag länger bleiben. Das trifft sich insofern gut, weil Margrit am nächsten Tag Geburtstag hat. Und so schauen wir uns in Lökken um, sehen wie die Fischkutter an Land gezogen werden und können direkt am Strand fangfrischen Fisch kaufen.

Abends machen wir noch einen schönen Spaziergang mit den Hunden in den Dünen und beschließen am nächsten Tag nach Hirtshals aufzubrechen, denn wir wollen uns  so langsam unserem nördlichsten Ziel nähern.

Bei wechselnder Bewölkung machen wir uns auf nach Hirtshals. Das geht natürlich nicht ohne die Sehenswürdigkeit zu besuchen: Rudbjerg Knude und hier insbesondere der von der Wanderdüne  mittlerweile fest umschlungene Leuchtturm Rudbjerg Fyr. Im Jahre 1900 ging der Leuchtturm in Betrieb und musste 1968 das Feuer endgültig löschen. Die beiden Gebäude sind zwischenzeitlich durch die Düne zerstört, einzig der Turm trotz noch dem Sand.

Hirtshals ist ein nicht gerade einladendes Städtchen. Trotzdem bleiben wir hier zwei Tage. Dies liegt insbesondere an dem Campingplatz und  unserem Stellplatz in der ersten Reihe. Das Wetter ist gut, d.h. sonnig, heftig windig und leider kühl. Ideal zum wandern. Natürlich gibt es auch hier wieder Bunkeranlagen und ein Bunkermuseum.

In Hirtshals gehen die Fähren Richtung Norwegen ab, deshalb wird der Campingplatz stark von Norwegenfahrer frequentiert, Wir erleben noch einen wunderschönen Sonnenuntergang ...

um am nächsten Morgen bei bedecktem Himmel und Nieselregen aufzuwachen, Also werden wir diesem Tag nutzen um uns das Oceaneum in Hirtshals anzusehen und danach nach Skagen weiterzufahren.

Das Oceaneum ist eigentlich die Attraktion in Hirtshals. Bis dato wußte ich nicht, dass es einen Mondfisch gibt, ein unförmig und für mich häßlicher Fisch, der allerdings bis zu drei Meter lang und bis zu 2.250 kg schwer wird.

Das Oceaneum ist wirklich einen Besuch wert. Als wir zum WoMo kommen hat der Nieselregen aufgehört und wir setzen die Reise nach Skagen fort. Zuerst wollen wir aber noch Saharafeeling im Norden erleben und bestaunen die größte Wanderdüne Rabjerg Mile.

Am Nachmittag erreichen wir Skagen und fahren zu den WoMo-Stellplätzen. Von hier aus gehen auch die Traktoren mit den Anhängern zur nördlichsten Spitze Dänemarks ab. Wir entscheiden uns aber zu Fuß dorthin zu laufen. Es ist bewölkt und windig.

 

In Skagen treffen die Nord- und die Ostsee aufeinander, Skagerak  und Kattegat ... und die Wellen laufen wirklich entgegengesetzt. Natürlich muß ich mich hier mit meinen beiden "Töchtern" fotografieren lassen.

Auf dem Parkplatz kann man gratis übernachten und so entschließen wir uns auf dem hinteren Teil einen Platz für die Nacht zu suchen. Später bekommen wir noch Nachbarn, ein junges französisches Paar mit einem VW Bus. Es ist immer noch bewölkt, aber es sollte der zweite und letzte bewölkte Tag unserer Reise sein .. aber das wussten wir noch nicht ! 

Am nächsten Morgen haben wir wieder strahlenden Sonnenschein und wir beginnen unsere Rückreise. Wie immer besuchen wir eine Kirche die, wie sollte es auch anders sein, durch eine Wanderdüne zerstört wurde. Auch hier steht nur noch der Glockenturm. Es sieht unwirklich aus, wenn plötzlich in der Landschaft der Sct. Laurenti Kirche bei Skagen auftaucht (Sande Kirke)

Wir fahren über Frederikshavn weiter nach Saeby, einem kleinen idyllischen Ort am Kattegat. Hübsche kleine Häuser und schön gestaltete Innenhöfe begeistern uns.

Wir gehen weiter Richtung Hafen und zum Strand. Dort müssen wir erkennen, dass es sich bei den Eingeborenen um "große Wikinger" handeln muß, denn die Bänke und Stühle die am Strand stehen sind riesig. Wir besuchen noch eine Glaspusterie und Margrit läßt noch ein paar dänische Kronen im Geschäft, dann fahren wir weiter nach Oester Hurup, wo wir die nächsten drei Tage auf dem Kattegat Strand Camping verbringen werden.

Der Campingplatz ist mit 5 Sternen einer der Top-Plätze, allerdings nur mit der ACSI Karte preislich akzeptabel. Wir stehen mal wieder erste Reihe und müssen nur ein paar Meter über Abschlußdüne um Spaziergänge am Strand unternehmen zu können.

Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, relative Windstille und Temperaturen so um die 25 Grad. Das muss natürlich ausgenutzt werden, wir wollen doch ein bisschen braun werden. 


Maja kommt von unserem ausdehnten Strandspaziergang als Letzte nach Hause.

Genug gerastet. Am 03.06. brechen wir auf. Wir wollen wieder deutschen Boden erreichen. Auf unserem Weg liegen noch zwei Besichtigungen. Zum einen wollen wir uns in Arhus die alte Stadt "Den Gamle By" ansehen, dann in Grästen den königlichen Schloßpark besuchen um anschließend den Tag in Flensburg ausklingen zu lassen.

Es sollte anders kommen !

Diese Stadt in der Stadt befindet sich direkt in Arhus im südlichen Teil des botanischen Gartens. Es wurden hier Häuser aus ganz Dänemark wieder aufgebaut. Ein lebendiges Museum, denn die Bediensteten gehen in entsprechender Kleidung ihren Tätigkeiten nach. So auch die Bäckerin Frau Petersen, die vor ihrem Geschäft die Gänse fütterte (die haben aber auch lautstark

 

ihr Essen eingefordert). Wir kaufen bei Frau Petersen leckere Zimtteilchen. Natürlich gibt es auch ein Restaurant, einen Spirituosenladen, eine Kneipe, einen Uhrmacher, Kutscher, Tischler, Schuster .... und ein Bestattungsunternehmen.

Unsere Hunden haben wie immer brav im WoMo gewartet und wir haben einen kleinen Menschenauflauf, weil sich Maja auf dem Beifahrersitz und Nele auf dem Fahrersitz gesetzt haben und die vorbeigehenden Passanten begutachten. Also auf nach Grästen.

Auf der Autobahn, bei 110 km/h, so ungefähr 20 km vor Grästen verabschiedet sich mit einem lauten Knall mein rechter hinterer Reifen. Das Rumpeln und die "heftigen Abrollgeräusche" erschrecken die Hunde massiv. Ich kämpfe mich noch zu einem Parkplatz und beginne mit der Lektion: Wie wechsele ich einen Reifen ! Nach 20 min ist alles erledigt.

Der Versuch in Dänemark einen Ersatzreifen zu besorgen scheitert kläglich. Wir entschließen uns nach Husum zu fahren und hier auf den Campingplatz zum Seehund in Simonsberg. Mit etwas mulmigem Gefühl kämpfen wir uns ohne Ersatzrad bis dorthin. Der Campingplatz hat neue Pächter und ist nicht mehr wieder zu erkennen. Wir kommen gleich ins Gespräch, da die Pächter ebenfalls zwei Beardies haben, und gehen danach erst einmal im Campingrestaurant essen (so gut, reichlich und preiswert wie vor 10 Jahren).

Am nächsten Tag bringen wir unseren kaputten Reifen zu Point S.  Die versprechen am folgenden Tag sei der Reifen da und werde montiert. Zeit für Spaziergänge am Deich und den Salzwiesen. Es ist einfach schön hier.

Point S hält das Versprechen und so bekommen wir am Tag darauf den Reifen montiert. Mit einem Ersatzrad und somit einem wieder beruhigenden Gefühl fahren wir nach Friedrichstadt und schauen uns diesen "holländischen" Ort an.

Abends gehen wir wieder auf dem Campingplatz essen. Wir hatten uns "Scholle satt" bestellt. Dazu gab es Bratkartoffeln und Salat und davor eine Krabbensuppe. Weizenbier und Schimmelreiter (mehrerererere) runden das Essen ab .... auf Hauke Haien.

 

Es soll schon vorgekommen sein, daß man nach einem solchen Essen Hauke Haien hat über den Deich reiten sehen !!!

 

und jetzt geht's heim... fährst du ????

Fazit der Reise:

Dänemark ist ein tolles Land um es mit dem WoMo zu erkunden.  Wir hatten tolles Wetter, Ruhe, einsame Strände und Erholung pur. Wir haben viel gesehen, aber es gibt noch viel anderes zu erkunden.

Den Reifenplatzer hätten wir nicht gebraucht.

Nächstes Jahr wieder, dann vielleicht die dänische Südsee !!!