Herbsturlaub 04.09.-12.10. Österreich - Italien - Bodensee

Los ging es am 04.09. nach Hipoltstein am Main-Donau Kanal (311 km). Der Stellplatz liegt direkt am Kanal. Ideal für eine Zwischenübernachtung (kein Strom, keine V/E), Hundebesitzer schätzen die vielen Möglichkeiten hier mit dem Vierbeiner spazieren zu gehen. Für einen längeren Aufenthalt eignet sich der in ca. 1 km Entfernung liegende Stellplatz am Rothsee besser. Die dort vorhandene V/E Station kann aber auch von den Besuchern des SP am Main-Donau-Kanal genutzt werden. 

Weiter ging es am nächsten Tag zum Terrassencamping Süd-See am Walchsee (243 km). Ein wirklich schöner Campingplatz, der auf manchen Plätzen die ACSI-Card akzeptiert. Von allen Plätzen hat man einen tollen Blick auf den See, das Wasser hat eine super Qualität. Sehr freundliches Personal (was sich später noch als wichtig herausstellen sollte), ein kleines Restaurant und frische Brötchen am Morgen rundeten das Angebot ab. Jeden Tag war schwimmen im See angesagt ....

... und für Paula und die anderen Vierbeiner gab es einen eigenen Badestrand. Hier versuchte Paula das Schwimmen zu lernen, was auch nach ein paar Übungen recht gut klappte. Allerdings so ganz geheuer war es ihr nicht, wenn sie plötzlich keinen Grund mehr hatte. Zumindest wurde sie nicht gezwungen, sondern arbeitete sich langsam vor. 

Wir haben jeden Tag ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund unternommen. Höhepunkt war der Ausflug zur Lippenalm 959 m, was einen Aufstieg von rund 300 Höhenmeter bedeutete. Klingt zwar nicht viel, da aber größere Teil des Weges in praller Sonne bei hohen Temperaturen erfolgte, war das Ganze doch relativ anstrengend. Oben auf der Lippenalm angekommen  gab es erst einmal ein alkoholfreies Weizenbier und einen Kaiserschmarrn  und belohnt wurden wir mit einer Aussicht bis nach Reith im Winkl. 

Am Samstag hatten wir eigentlich vor weiter nach Zell am See zu fahren. Alles war eingepackt und ich habe das Wohnmobil - wie immer ohne es zu starten - von den Auffahrkeilen rollen lassen. Alles war startklar ..... nur der Motor startete nicht. Ich hatte ja zuhause schon das Gefühl gehabt, dass die Starterbatterie nicht mehr lange halten würde. Also zur Rezeption. Eine Werkstatt mit Notdienst (Abschlepper) hätte erst am Nachmittag schauen können, ob sie eine solche Batterie vorrätig auf Lager hatte. Also habe ich zuerst einmal bis Montag den Stellplatz verlängert und dann den ADAC angerufen. Dieser hat mich mit dem ÖAMTC verbunden und zwei Stunden später war das Fahrzeug wieder startklar und ich um 262,00 € erleichtert. Und natürlich sind wir bis Montag geblieben. Danke nochmals an das tolle Personal des Camps und den ÖAMTC ! 

Am Montag ist das Fahrzeug ohne Probleme angesprungen und wir haben uns auf die "lange Reise" zum Panorama Camp Zell am See aufgemacht (85 km). Der Camp liegt ungefähr 300 m vom Seeufer in südlicher Richtung entfernt. 

Das Seeufer und einen Hundeplatz erreicht man über einen Wanderweg, allerdings ist der See nicht mit dem vorher besuchten Walchsee zu vergleichen, da hier alles ziemlich zugebaut ist. Der Camp ist auch nur eingeschränkt empfehlenswert, da es für die Anzahl der Stellplätze zu wenige Sanitäreinrichtungen gibt. Nun wir hatten sowieso vor nur eine Nacht zu bleiben. 

Am nächsten Morgen sind wir bei guten Wetter über den Großglockner zum Camping Knaller am Weißensee gefahren (145  km). Also unser Wohnmobil hat ordentlich arbeiten müssen um den Pass zu erklimmen. Auffallend waren die vielen Rennradfahrer, die sich über die Passstrecke gequält haben. Oben angekommen haben wir den tollen Rundblick genossen und gegenüber unserer letzten Überquerung im Jahre 1980 festgestellt, dass die Gletscher sich erheblich zurückgezogen haben.

Nun, nicht die Bergfahrt ist der schwierige Teil, sondern die Talfahrt. So schieben die 4,25 t schon heftig und auch die Motorbremse ist nicht das Allheilmittel, weil trotz zweitem Gang die Drehzahl relativ schnell auf über 4000 U/min hoch ging, was mit einer ordentlichen Lärmentwicklung im Innenraum verbunden war. Zumindest konnte ich so die Bremsen schonen, aber eine schöne Fahrt geht anders. Wir überstehen die Passfahrt  und ein paar Kilometer hinter Oberdrauburg (Greifenburg) geht es erneut in die Berge mit teilweise 18% Steigung, bis wir dann den Weißensee und den Camping Knaller erreichen. 

Ein wirklich schöner kleiner Camp mit freundlichem Personal und einem bemerkenswertem Sanitärgebäude. Das tolle an diesem Platz ist seine ruhige Lage, obwohl er eigentlich zentral in Techendorf liegt (nur eben auf der anderen Seeseite) und die Möglichkeit von hier aus direkt mit den Spaziergängen und den Wanderungen beginnen zu können.

So haben wir uns am nächsten Tag auf eine Wanderung am See entlang Richtung Naggl begeben. Am Rand des Weges stehen immer kleine Kunstwerke mit der Geschichte, wie der See zu seinem Namen kam. Bis Naggl hatten wir das dann geklärt. Ich verrate dies hier nicht, weil ich denen, die diesen Weg ebenfalls einmal gehen, die Spannung erhalten möchte !

Leider war der Vormittag wettertechnisch etwas durchwachsen, was sich aber im Laufe des Tages wieder änderte, sodaß ich nachmittags wie gewohnt zu meinem Bad im See kam.

Und wenn wir schon in Naggl waren, so sollte es am nächsten Tag zur Naggler-Alm gehen. Hinter dem Campingplatz kann man den größten Teil der Anreise mit einem Vierersessel bewältigen. Tags zuvor hatten wir uns schon wegen Paula erkundigt und die Dame meinte, dass die Nutzung durch Hunde kein Problem sei. Zusätzliche Sicherungen wären nicht nötig. So haben wir das mit etwas gemischten Gefühlen gewagt und was soll ich sagen, Paula war total entspannt.

Oben angekommen haben wir uns zuerst auf einen Rundweg begeben und danach einen Einkehrschwung auf der Naggler Alm eingelegt. Gulaschsuppe für die Dame und ein Jausenbrett nebst Obstler für den Herrn, dazu einen halben Liter frische Milch von der Alm .... einfach lecker !! Der "Verdauungsspaziergang" führte uns zurück zum Camp. Dabei kreuzt man hier ständig Mountainbike-Trails, aber auch auf den Wanderwegen und Ziehwegen waren diese Herrschaften ständig anzutreffen. 

In den Folgetagen haben wir den westlichen Teil des Sees von Techendorf aus noch zweimal umrundet, einmal im Uhrzeigersinn und einmal entgegen dem Uhrzeigersinn. So waren wir in der Lage einmal am südlichen und einmal am nördlichen Teil des Sees jeweils eine Pause an einer Jausenstation einzulegen. Paula ging baden und lernte neue Hunde kennen, während wir uns mit den Herrchen und Frauchen austauschten. Wir entdeckten am äußersten westlichen Teil einen wirklich wunderschön gelegenen Campingplatz. Allerdings mit WoMo vielleicht nicht so empfehlenswert, da er doch ziemlich abgelegen ist.

Und weiter ging es. Margrit wollte unbedingt nach Südtirol. In einem Rutsch war mir das zuviel und so sind wir über Hermagor und Kötschach-Mauthen durch das Lesachtal Richtung Silian gefahren. Eine wirklich empfehlenswerte Route, an manchen Stellen etwas eng für Wohnmobilfahrer, aber landschaftlich traumhaft schön. Den Zwischenstopp, bevor es weiter nach Südtirol gehen sollte, legten wir auf dem Camping Lienzer Dolomiten vor Silian (Etappe 106 km) ein. 

Die nächsten Tage wollten wir am Ledrosee verbringen. Vorbei an den drei Zinnen (wovon im morgendlichen Nebel nur eine zu sehen war !) ging es unserem geplanten Ziel entgegen. Der von mir ausgewählte Campingplatz war alles andere als schön und kam somit für einen Aufenthalt nicht infrage. Also weiter an den Gardasee auf einen Platz der die ACSI Card akzeptierte. Dieser fiel ebenfalls durch. Weiter zum nächsten Platz .... leider komplett belegt, aber die Rezeptionistin schrieb uns drei weitere Plätze auf und was soll ich sagen, der erste von diesen war ein Volltreffer. Stellplatz erste Reihe, tolle Poollandschaft und ein super Restaurant. Was will man mehr. Also auf jeden Fall merken Campresort Onda Blu bei Manerba ! Durch die ganze Fahrerei (337 km) haben wir den Abend im Restaurant bei einem schmackhaften Essen genossen. Paula fand den Platz auch ganz toll, da er mit einer wirklich großen eingezäunten Wiese für Hunde ausgestattet war, sodaß diese sich dort richtig austoben konnten, um anschließend ein kühles Bad im See zu nehmen.

Wir hatten schon immer einmal vorgehabt ein paar Tage am Iseo See zu verbringen. Leider entsprach aber auch hier der von uns ausgesuchte Platz nicht unseren Erwartung. Bevor wieder  eine Suche wie am Ledro und Gardasee erfolgen würde, hat Margrit deshalb für uns entschieden  an den Lago Maggiore auf den uns bekannten Platz Conca d'Oro bei Feriolo zu fahren (Etappe 243 km). 

Die erste Oktoberwoche wollten wir dann in Cannobio verbringen, da unser Sohn dort bis zum 7.10. auf dem Camping Residence Campagna seinen Herbsturlaub verbrachte. Die Annahme, dass es einfach sein würde einen Platz zu bekommen entpuppte sich als Trugschluss. Erst der vierte Camp konnte uns einen Platz reservieren, wobei Johannes die Anzahlung am gleichen Tag dort in bar entrichtete. Der Camping International Paradies liegt direkt am Wasser und wir haben einen Platz in der zweiten Reihe mit "unverbaubarem" Blick auf den See bekommen (Etappe 32 km).

Am Sonntag, dem 01.10. war wieder einmal die "halbe Schweiz" in Cannobio auf dem Markt. Bei dem aktuellen Wechselkurs war dies aber auch kein Wunder.

Mit Paula sind wir wieder auf den bekannten Wegen spaziert und haben eine Wanderung nach Sant Anna unternommen. Unterhalb der Kapelle tritt das Flüsschen Cannobino aus einer Art Klamm hervor und ergießt sich in ein ab dort breiteres Flussbett, bis er schließlich ca. 2 km später in den Lago Maggiore mündet. Die Schlucht wird bei der Kapelle von einer alten römischen Brücke überspannt.

Die Woche am Lago in Cannobio verging wieder einmal wie im Fluge. Mit Johannes und Carina sind wir am letzten Abend noch einmal essen gegangen. Das von uns ausgesuchte Restaurant hatte leider keinen Platz mehr frei und so haben wir uns für ein Restaurant direkt am See entschieden. Alles prima, schönes Ambiente und ein tolles Essen.

Am Samstag sind wir alle abgereist. Johannes und Carina über den Sankt Gotthard nach Hause und wir über den San Bernadino nach Friedrichshafen ( 275 km) am Bodensee. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten der Übernachtung, entweder Stellplatz oder Camping. Diese liegen direkt beieinander, der Stellplatz aber direkt an der Straße und nicht empfehlenswert. Der Camping CAP-Rotach dagegen ist ordentlich und wir haben auch noch einen katzentauglichen Platz bekommen. Der Camp liegt direkt am Rande des Naturschutzgebietes, leider ist baden im Bodensee hier nicht möglich.

Am Sonntag sind wir schon einmal nach Friedrichshafen geradelt, haben unsere Räder am Zeppelinmuseum geparkt und sind entlang der Uferpromenade geschlendert. Bedingt durch das gute Wetter herrschte hier ein reges Treiben.

Am Montag stand endlich der lang ersehnte Besuch des Zeppelinmuseums auf dem Programm. Im Museum sind Teile der am 06.05.1937 in Lakehurst verunglückten Hindenburg originalgetreu nachgebaut. Das Ganze war schon sehr beeindruckend und man mag sich garnicht vorstellen, wie das komplette Schiff aussah mit 245 m Gesamtlänge und einem Durchmesser von 41 m. Ich möchte jedem ans Herz legen, sollte er einmal in Friedrichshafen sein, das Museum zu besuchen.

Donnertags, das Wetter trübte sich ein, haben wir uns auf die Heimfahrt ( 482 km) gemacht. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Wertheim Village sind wir gegen 15:00h zu Hause angekommen... .....und natürlich regnete es.

Fazit:

- Österreich war wieder einmal traumhaft

- die oberitalienische Seen überlaufen

- die ständige steigende Zahl von "Campern" geht mir langsam auf die Nerven

- das Verhalten der Camper läßt immer mehr zu wünschen übrig