Steiermark - Berchtesgaden - Ammersee

Irgendwie kommt man immer zu vorgerückter Stunde und nach einigen geistigen Getränken am Stammtisch auf gute Ideen. Nach Trieben sollte es für unsere Freunde gehen und wir ??? Im Nachbarort von Trieben gibt es einen Stellplatz, also haben wir uns der Gruppe kurzfristig angeschlossen. Wenn man aber, wie unsere Bekannten, schon 40 Jahre in die gleiche Pension fährt, ruft man bei der Wirtin (Gerti) einfach mal an und fragt ...... "eure Freunde sind auch unsere Freunde" war die Antwort. Und so haben wir einen Stellplatz mit Wasser- und Stromanschluss direkt auf dem Hof bekommen, davor eine Grasfläche, dahinter das Hühnergatter. Frühstück gab es auch für uns bei Gerti in der Pension. Besser kann man es nicht haben. 

Die Anfahrt erfolgte über Bad Aibling. Hier haben wir auf dem Stellplatz an der Therme übernachten. Dieser Platz ist ideal für die Durchreise und verkehrsgünstig zu Rosenheim gelegen. Somit haben wir es wieder einmal geschafft Margrit eine Freude zu machen und dem Werksverkauf von Gabor einen Besuch abgestattet. 

Wir waren als Erste in Trieben und hatten keine Ahnung, wo sich das Haus von "Gerti" befindet. Die grobe Richtung war bekannt ...... und so sind wir erst einmal vorbeigefahren, landeten im Niemandsland, drehten auf einer Wiese, fuhren wieder vorbei. Es folgte ein Anruf bei unseren Bekannten, die sollten aber noch eine Stunde brauchen. Also habe ich eine "Eingeborene" gefragt .... wo ich denn hinwolle ? Wie der Nachname sei ? (Keine Ahnung) Gerti solle sie heißen ....... ach zur Gerti wollt ihr, das ist das gelbe Haus mit den vielen Blumen. Auch der zweite Versuch wäre wohl daneben gegangen, aber Gerti hat uns am Zaun bei der nunmehr dritten Vorbeifahrt abgefangen..... "ihr seids doch aus Gießen" ..... !!! Also haben wir erst einmal unserer Stellplatz bezogen ....

Die Terrasse für die netten gemeinsamen abendlichen Stunden war nur ein paar Meter von "unserem Stellplatz" entfernt.... und so langsam traf dann der "Stammtisch" ein. An diesem Abend haben wir uns nichts vorgenommen, außer die ein oder andere Flasche Wein zu entkorken.

Der Vorteil Personen dabei zu haben, die schon 40 mal hier waren besteht darin, dass wir nicht lange nach Ausflugszielen schauen mußten. Außerdem kannten die alle "Eingeborenen" und so haben wir die schönsten Stellen gefunden und tolle Bekanntschaften gemacht.

Der erste Ausflug ging in Richtung Admonter Seite zur Sportalm, von da weiter über die Mautstraße auf die Klinkehütte und dann weiter zu Fuß .

Unser zweiter Ausflug führte uns ins wunderschöne Triebental. Hier wohnt Gerti's Schwester Irmgard auf einem abgelegenen Hof unweit des Bergerhofs. Sie lebt dort mit ihrem Hund und einigen Tieren (zwei Zebus). Für uns alte Bekannte (und deren Freunde) hat sie eine zünftige Brotzeit vorbereitet. Ein toller Nachmittag, wozu sich dann auch noch die Bergrettung gesellte. 

Der nächste Ausflug, diesmal aber nur Leute, die "bergfest" waren. Es ging zur Mödlingerhütte. Hier soll es die beste Kartoffelsuppe geben. Gab's aber leider nicht und so haben wir uns mit einer Frittatensuppe gestärkt. Der Anstieg zur Hütte war kurz und steil, auf dem oberen Plateau aber einfach zu wandern.

Nächster Tag, nächste Hütte. Es geht zur Edelraute-Hütte, die von Gerti's Sohn bewirtschaftet wird. Ein paar Höhenmeter über der Hütte befindet sich einer der schönsten Bergseen Österreichs, der große Scheibelsee. Wie ich das hier so schreibe kommt mir der Gedanke, ob wir uns nicht einfach einmal über Sylvester dort einquartieren sollten. Zumindest wäre das mal ein Vorhaben für 2019/2020 !

Zum Abschluß des Tages gönnten wir uns noch einen Kaffee und Kuchen mit Schlagoberst im Keltendorf.

Wir fahren noch einmal ins Triebental. Diesmal aber wollen wir weiter. Treffpunkt ist wieder bei Irmgard. Hier werden wir von Irmgard's und Gerti's Bruder mit dem Allrad und Anhänger abgeholt und so sehr komfortabel zur Moaralm gefahren (zumindest für die im Auto !!). Dieser Fahrdienst ist nur für uns, ansonsten würde es laufen heißen. Dafür hat aber ein Teil von uns den Rückweg zu Fuß absolviert, was talwärts in ca. einer Stunde zu schaffen ist.

Auf dem Rückweg nach Trieben haben wir noch einen Einkehrschwung gemacht und im Gasthof Brodjäger frische Forellen gegessen.....und die waren sehr sehr lecker !!

Damit endete allerdings auch nach rund einer Woche die gemeinsame Reise. Ein Teil fuhr zurück nach Hause, einige blieben noch eine weitere Woche bei Gerti und wir haben uns langsam Richtung Heimat aufgemacht, wobei wir uns noch ca. 2 Wochen Zeit gelassen haben. Lange lebe das Rentnerdasein.

Unsere erste Etappe der Rückfahrt führte uns an den Traunsee in den Ort Ebensee auf den dortigen Wohnmobilstellplatz. Dieser Stellplatz liegt bei einem Strandbad neben einem gebührenpflichtigen Parkplatz, Ver- und Entsorgung sind vorhanden, aber leider kein Strom. Ein längerer Aufenthalt ist nur für WoMo's mit Solaranlage empfehlenswert. Von der Lage her aber absolut toll.

Wir sind hier aber nur eine Nacht geblieben. Unser Ziel war Berchtesgaden. Hier waren wir noch nie gewesen und waren dann von der Landschaft total überwältigt. Der von uns ausgesuchte Stellplatz entpuppte sich als Glücksgriff. Wunderbar ruhig oberhalb von Oberau gelegen, mit einem herrlichen Blick auf die umliegenden Berge. Allerdings sollte man möglichst einen motorisierten fahrbaren Untersatz dabei haben, denn hier gibt es teilweise heftige Steigungen.

Irgendwie fühlte ich mich wieder bestätigt nicht in der Hauptsaison zu reisen. Jetzt im Juli/August hatten wir viele Touristen im Raum Berchtesgaden. Natürlich wollten wir zuerst einmal auf den Obersalzberg. Einziger Vorteil war die Fahrt mit unserem Roller, wodurch wir ohne Probleme einen Parkplatz gefunden haben. Mit dem Auto wären wir wohl verzweifelt. Hier haben wir uns das Geschichtsmuseum Obersalzberg angeschaut. Die Fahrt zum Kehlsteinhaus haben wir wegen der Wartezeit ausfallen lassen. 

Ähnlich erging es uns am Königssee. Was sich hier an Touristen zum See hin bewegte, und schließlich für eine Fahrt mit den Touristenbooten anstellte, war ungeheuerlich. Es folgte  kurzfristig der Entschluss uns das nicht antun zu wollen.

Stattdessen haben wir unseren fahrbaren Untersatz aufgetankt und sind die Roßfeld Panorama Straße (Mautstraße) gefahren. Diese führt in einen Bogen von Oberau auf dem Bergkamm wieder zur Abfahrt Obersalzberg zurück nach Oberau. Dabei führt ein kleiner Teil der Straße auch durch Österreich und bis auf eine Höhe von 1600m. Unser Roller hat teilweise schwer geschnauft, wir wurden aber belohnt mit herrlichen Aussichten, sowohl Richtung Berchtesgaden, als auch Richtung Österreich. Auf einer der Hütten haben wir noch eine zünftige Brotzeit eingenommen, bevor es zurück zu unserem Wohnmobil ging.

Der nächste Zwischenstopp auf unserer Heimreise sollte Kloster Andechs sein. Unterhalb des Berges gibt es einen Stellplatz, der unter den Top-Plätzen geführt wird. Nun, dieser Beurteilung  kann ich mich nicht anschließen. Die Plätze sind relativ klein, und wenn dann noch ein Spätankömmling meint sich anders als alle anderen stellen zu müssen und die Stützbeine seiner Markise auf der Nachbarparzelle (unsere) aufstellt, verlässt man den Platz nach einer Nacht. Nicht jedoch ohne vorher die Klosteranlage besichtigt zu haben und im Biergarten eine Brotzeit und ein hausgemachtes Klosterbier zu sich genommen zu haben.

Und die Idee nur ca. 6km weiter an den Ammersee zu fahren entpuppte sich als die absolut richtige Entscheidung. Der südlich von Herrsching gelegene Stellplatz ist ein absoluter Geheimtipp. Wunderschön gelegen nur ein paar Meter vom eigenen Badestrand entfernt, fußläufig kann Herrsching in ein paar Minuten erreicht werden. Einfach ein toller Platz auf dem wir dann völlig umplanmäßig verlängert haben.

Die Lieblingsbeschäftigung unserer Hunde: Jogurtbecher ausschlecken.

Wie schon beschrieben haben wir uns entschlossen nicht mehr so große Tagesetappen zu unternehmen. Also wurde die Heimfahrt wieder mit zwei Zwischenstopps geplant. Der erste Stopp erfolgte auf dem Stellplatz am Seezentrum Heuberg in Hipoltstein. Hier hatten wir schon einmal im Jahre 2011 auf unserer Rückreise von Kroatien eine Übernachtung eingelegt. 

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Wertheim Village, wo wir "Lacoste" und der Hymer World einen Besuch abstatteten, bevor wir dann am nächsten Tag nach Hause gefahren sind.

Fazit:

Österreich war toll, mal was ganz anderes. Eigener Stellplatz vor einer Frühstückspension und Urlaub mit dem "Stammtisch".

Berchtesgaden war ein Traum, ebenso wie der Ammersee. Hier kann man jetzt als Rentner viel öfters mal einen Kurzurlaub einfließen lassen. Es gibt dort mit Sicherheit noch viel zu entdecken.

Die Reduzierung der Tagesetappen auf max. 250 km (Landesstraße) bzw. 350 km (Autobahn), hat sich bewährt und wir werden das beibehalten.